Lagerfeuer:

Durgrim, 8.4., Jahr 219 AZ

Die Abenteuerlust hat mich wieder gepackt. Inzwischen hat die Geschichte mit der versunkenen Stadt und einem Schatz die Runden gemacht.

Es lässt mich das Gefühl nicht los, dass wir verfolgt werden, deshalb schlagen wir einen möglichst beschwerlichen Weg ein. Unsere Reise führt uns direkt zum vermeintlichen Schatz der versunkenen Stadt. Diesmal werde ich von Perd und einem schnöseligen Zwerg namens Terryn begleitet – natürlich ausschliesslich gegen Bezahlung.

Kaum ist der tief blaue See in Sicht springt uns eine verlassene Karawane ins Auge. Bei näherer Betrachtung fallen uns in nächster Nähe zwei leblose Körper auf, beide sind leicht angenagt. Leise nähern wir uns dem Kadaver des kürzlich erlegten Säbelzahnwolfes und sehen einen schlafenden Zombie-Fischmensch. Der Versuch mich anzuschleichen geht komplett schief. Ich rutsche auf glitschigen Innereien aus und kann mich gerade noch an einer Rippe festhalten – das Zombie erwacht. Terryn versucht einzugreifen, verfehlt aber ebenfalls sein Ziel und wird gebissen. Wieder mit festem Stand unter den Füssen köpfe ich mit einem gezielten Hieb das Biest und setze dem Spuk ein Ende.

Um den beschwerlichen Weg über die Ruinen für uns zu vereinfachen, bauen wir aus dem liegengebliebenen Wagen ein «Boot». Leider sind Zwergen Hände nicht dafür geeignet etwas Wassertaugliches zu konstruieren, mit grosser Verspätung wird unser Floss fertig.

Unterwegs zur Pyramide im Mittelpunkt, erkennen wir unterwegs ein Gebäude, das mit Fackeln beleuchtet ist und noch reges Treiben zu sehen ist. Schon während der Annäherung werden wir von einem Oger mit grosser Keule angekündigt mit «Besuch kommt». Ohne uns abschrecken zu lassen steuern wir auf die Expedition zu.

Angekommen werden wir von einer herrischen Dame in Empfang genommen. Alle Anstrengungen etwas über ihre Aktivitäten herauszufinden schlagen fehl, es scheint sich um eine archäologische Unternehmung zu handeln die Ausgrabungen durchführt und diese in einem Museum auszustellen.

Wir wurden von der Ausgrabung verwiesen. Kaum an unserem Floss angekommen verwandelte sich Perd in eine Fledermaus um die Gruppe zu belauschen. Der Oger, in seiner Langeweile, klatschte ihn mit seiner Keule bewusstlos und Perd fiel ins Wasser. Plötzlich wurde der See unruhig wie in einem wilden Sturm und schmiss uns ins kalte Nass. Etwas zog uns in die Tiefe uns flüsterte uns zu: «Verscheucht die Eindringlinge.», und entliess uns an die Oberfläche.

Durchnässt stiessen wir wieder zu Helena und Franziskus um bei ihnen ein Nachtlager aufschlagen zu dürfen. Helena liebäugelte bereits zuvor mit meiner Gürtelschnalle – welche das Symbol eines mächtigen Dämons darstellt, erfuhr ich von ihr. Wiederwillig händigte ich ihr die Gürtelschnalle aus.

Bei einem ergiebigen Abendbrot gelang es mir, dank Perds unglaublichen Erzählungen, dem Oger eine erhebliche Menge Pferdeberuhigungsmittel in sein Trinkfass zu schütten. Dieser schlief schon bald wie ein Stein und rührte sich nicht. Später in der Nacht machten wir uns auf Helena zu suchen. Diese hatte sich schon früher in ihre Gemächer verzogen – womöglich für ihren hoffnungslosen Versuch des Schönheitsschlafes… Terryn signalisierte uns, dass er sie in den oberen Stockwerken gefunden hat.

Perd wandte seine Kunst der Maskerade an, um sind als Franziskus auszugeben. Er polterte an ihre Tür um sie zu wecken und eine wichtige Botschaft zu überbringen. Kaum war die Türe offen stürmte er in ihr Zimmer und breitete Zeichnungen auf dem Tisch aus und versuchte sie davon zu überzeugen diesen Ort zu verlassen, ohne Erfolg.

Als sie ihn hinaus bat, riss mein Geduldsfaden endgültig und ich stürmte geradewegs auf Helena zu und rammte sie so, dass sie benommen auf den Boden fiel. Kurzerhand meine Axt an ihre Kehle gedrückt, um nun endlich vernünftig reden zu können. Ganz verdutzt beantwortete sie Frage um Frage um anschliessend von uns aus der Ruine ins Wasser geworfen zu werden. Einiges an Informationen über die Grosse Pyramide im Mittelpunkt des Sees reicher, habe ich auch meine Gürtelschnalle wieder – Ein Glück, das hätte ich mir niemals verziehen. Unbehelligt machten wir uns ebenfalls aus dem Staub, diesmal konnten wir ein richtiges Boot ergattern.

Auf der Pyramide angekommen mussten wir mit Erschrecken feststellen, dass diese einiges mitgenommener aussieht als bei meinem letzten Besuch. Im Inneren hat sich ein riesiges Hydra-artiges Geschöpf breit gemacht. Da unten ist alles voller schleimiger Eier. Vor lauter Erschöpfung mussten wir uns auf den Heimweg begeben.

Ein weiteres Abenteuer liegt nun hinter mir und ein weiterer Besuch in der Taverne steht an. Ich sollte mir langsam einen Krug mit meinem Namen gravieren lassen…

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